Sexuelle und affektive Bildung

Das Team der sexuellen und emotionalen Bildung (ESA) besteht aus Psycholog*innen, Sexualpädagog*innen, Gesundheits- und Präventionspädagog*innen etc.

Die sexuelle Bildung ist ein wesentlicher Aspekt der Ausbildung und Sensibilisierung von Jugendlichen und Erwachsenen für entscheidende Fragen im Zusammenhang mit Sexualität sowie emotionalen und intimen Beziehungen. Diese Bildung kann auf unterschiedliche Arten und Weisen stattfinden:

  • Aktivitäten zur affektiven und sexuellen Bildung für Jugendliche und Erwachsene:
    • formale Bildung: Grundschule, Sekundarstufe, differenziert…
    • nicht-formale Bildung: Heime, Internate, Horte, Jugendhäuser…
    • Institutionen aus den Bereichen Soziales, Behinderung und Gesundheit…
  • Ausbildung und Supervision von Ausbildern: Lehrkräfte, Bildungs- und Gesundheitspersonal…
  • Elternabende und Vorträge auf Anfrage verschiedener Vereinigungen…
  • Moderation von und Teilnahme an spezifischen Arbeitsgruppen mit/für verschiedene assoziative Partner wie z. B. dem nationalen Aktionsplan „Affektive und sexuelle Gesundheit“…
  • Dokumentationszentrum und thematische bibliografische Datenbank, Lehrmittel und Bücher.
  • Broschüren und Kondome sind kostenlos erhältlich.
Junge Menschen blühen dank der emotionalen und sexuellen Aufklärung durch die Familienplanung auf

🎯 Unser Ziel bleibt das Wohlergehen der Jugendlichen!

Bei seinen Einsätzen geht das Team auf die Angebote des Planning Familial ein, das insbesondere für junge Menschen eine zentrale Anlaufstelle ist, wo sie geeignete Informationen und kostenlose psycho-medizinisch-soziale Dienste finden, die sie in ihrem Beziehungs-, Sexual- und Reproduktionsleben unter Wahrung absoluter Vertraulichkeit unterstützen.

Für alle Arten von Aktivitätengelten allgemeine Regeln: Vertraulichkeit und Respekt in jeder Hinsicht, sowohl gegenüber anderen als auch gegenüber der/dem Sexualpädagog*in. Freiwilligkeit; niemand wird zur aktiven Teilnahme gezwungen.

Allerdings erklärt das Team auch immer, unter welchen Umständen keine Geheimhaltung gewahrt werden darf.

Sexualerziehung

Hier sind einige Beispiele dafür, wie Maßnahmen zur Förderung der sexuellen und emotionalen Bildung umgesetzt werden können:

  • Sitzungen zur sexuellen Bildung
  • Projekte und Workshops
  • Weiterbildung
  • Supervision
  • Bibliothek

Unsere Zielgruppen sind :

  • Klassen der Grundschulen
  • Klassen an Gymnasien
  • Förderklassen
  • Jugendliche und Erwachsene mit spezifischem Förderbedarf
  • Erwachsene und Jugendliche im Kontext verschiedener Institutionen
  • Klient*innen der Zentren des Planning Familial
  • Bildungspersonal
  • Eltern im Rahmen von Informationsabenden zum Thema Sexual- und Emotionserziehung. Bei Fragen zu diesem Thema können Sie sich gerne an uns wenden: esa@pfl.lu

 

Die von der WHO formulierten sexuellen Rechte beinhalten das Recht auf Information und Aufklärung. Unter sexueller Bildung versteht man einen altersgerechten, kulturell relevanten und auf wissenschaftlich genauen Informationen basierenden Unterricht über Sexualität und zwischenmenschliche Beziehungen, der lebensnah und frei von Werturteilen ist.

Sexuelle Bildung bietet die Möglichkeit, die eigenen Werte und Einstellungen zu erforschen und Fähigkeiten zur Entscheidungsfindung, Kommunikation und Risikominderung zu entwickeln, die viele Aspekte der Sexualität betreffen (Unesco-2009).

Die Dimensionen der emotionalen und sexuellen Gesundheit sind zahlreich, weshalb die Teammitglieder über unterschiedliche und sich ergänzende Ausbildungen verfügen: angewandte Kommunikation, soziokulturelle Animation und lebenslanges Lernen- Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Psychologie- psycho-pädagogische Begleitung, Biologie, Sexualpädagogik, etc.

Sie stellt die Basis unseres Angebots dar und macht den größten Teil der ESA-Aktivitäten aus.

Die Inhalte sind stets auf das Alter und die Bedürfnisse der Schüler*innen sowie der Klassen abgestimmt und fußen auf den Standards für sexuelle Bildung in Europa, wie sie im Rahmenkonzept der WHO festgehalten sind.

Wie von dem Bildungsministerium vorgesehen, werden Aktivitäten in der Grundschule in Zusammenarbeit mit den Lehrkräften wie folgt geplant und durchgeführt:

  • Vorbereitung der Aktivitäten: 
    Was der neue Ansatz vorsieht: Lehrerinnen und Lehrer werden zu Partner*innen; sie nehmen am Unterricht teil; sie beteiligen sich während der Sitzung und ergreifen auch das Wort. Um die Aktivitäten in der Klasse zu organisieren, führen die Lehrkräfte ein Vorbereitungsgespräch mit dem ESA-Team. Den Lehrerinnen und Lehrern werden verschiedene Methoden vorgestellt (Emotionsbarometer, Fragenbox, Bibliografie…) sowie die Gestaltung der zukünftigen Aktivitäten.
  • Die Aktivitäten: 
    Sie stützen sich auf das Rahmenkonzept für sexuelle Bildung in Europa der WHO.
    Die Dauer der Aktivitäten variiert je nach Zyklus:
    -Zyklus 1 bis 3: 1*2 Stunden
    -Zyklus 4: 2*2 Stunden
    Die Wahrung der Vertraulichkeit des Austauschs ist eine unabdingbare Voraussetzung, und zwar auf allen Ebenen. Dies ist in den Klassen 4.1 und 4.2, in denen sich die Schülerinnen und Schüler mitten in der Pubertät befinden, von entscheidender Bedeutung. Um eine gewisse Anonymität zu gewährleisten, bereiten die Lehrkräfte mit den Schülerinnen und Schülern eine Fragenbox vor, in die sie ihre notierten Fragen einwerfen können. Die Box bleibt bis zum Eintreffen des Planning Familial geschlossen. Während der Aktivität werden die Fragen ausgewertet.
    Die Zusammenarbeit mit der Lehrkraft ist wichtig, um eine nachhaltige Betreuung des ESA-Kurses zu gewährleisten.
  • Material:
    -Pabéiermännercher (gezeichneter Umriss eines menschlichen Körpers) – Paomi (pädagogische Plüschmodelle der Genitalien) – Körperteile richtig benennen- biologische Funktionen des Körpers und Fortpflanzung- Pubertät und ihre Veränderungen;
    -Wer darf mich anfassen und wo ist es für mich okay angefasst zu werden? – rote und grüne Sticker verwenden und auf die Pabéiermänner kleben – NEIN sagen können – die eigenen Grenzen kennen;
    Gefühle ausdrücken können;
    -Pubertät – Menstruation – Verwendung von Menstruationsprodukten, Hygiene – männlicher Körper – Spermaproduktion – spontane Erektionen – nächtliche Ejakulationen:
    -Nutzung des Internets und sozialer Medien/ Spiele/ YouTube- Risiken- worauf man achten muss – Versenden von Fotos – Nutzung verschiedener Anwendungen
    Vielfalt- LGBTQIA+ – verschiedene Arten von Familien;
    -Stereotype Jungen – Mädchen / Berufe / Hobbys / Spielzeug / Farben / Kleidung

Die Sitzungen dauern 2*2 Stunden, es sind zwei Pädagog*innen anwesend, die sich an eine vulnerable Zielgruppe wenden, wobei das Tempo individuell angepasst und auf die spezifischen Bedürfnisse der Zielgruppe eingegangen wird. 
Die Arbeit in den CDIs unterscheidet sich leicht von der in den Schulen; Interventionen und Inhalte variieren:
-Nach Alter: junge Schüler*innen bis 16 Jahre
-Nach kognitiven und adaptiven Fähigkeiten.



Es ist entscheidend, darauf zu achten, dass auf die Bedürfnisse jedes Teilnehmers und jeder Teilnehmerin eingegangen und ihr Tempo eingehalten wird. 


Das Team arbeitet viel auf der emotionalen Ebene. Einer der wichtigsten Aspekte ist das Sprechen über Emotionen, Gefühle, den Körper und seine Veränderungen im Laufe des Lebens, die Pubertät (die Menstruation, die erste Ejakulation usw.).

Das Team legt außerdem großen Wert auf die Prävention von Missbrauch.

Ziel ist es, allen Schüler*innen das Wissen zu vermitteln, dass ihre Körper ihnen gehören, ihnen zu helfen, ihre persönlichen Grenzen zu erkennen, zu erkennen, was sich gut anfühlt und was nicht, und folglich NEIN zu einer Berührung oder Geste zu sagen, die sie nicht mögen. Es geht darum, zu vermitteln, was „Konsens“ bedeutet.

Eine Reihe von ESA-Sitzungen in der Sekundarstufe werden von den Mitgliedern des SePAS (Centre psycho-social et d’accompagnement scolaires) organisiert.



Das ESA-Team begleitet vor allem die Klassen 7ème bis 5ème:
-Klassische und technische Fachrichtung 3*1 Stunde
-Vorbereitende Fachrichtung: 2*2Stunden.



Der Inhalt des Unterrichts basiert immer auf den WHO-Standards für sexuelle Bildung in Europa, wobei das Team verschiedene Themen auswählt, die während des Unterrichts besprochen werden können, wie z. B.:
-Konsens
-Emotionen und Beziehungen
-Pubertät und ihre Veränderungen
-Diversität / LGBTQIA+
-Prävention von sexuell übertragbaren Infektionen und die Verwendung von Kondomen
-Verhütung
-Prävention einer ungewollten Schwangerschaft und IVG (freiwilliger Schwangerschaftsabbruch)
-Pornografie, Cybermobbing, Medien, Apps
-Vorstellung des Planning Familial und seinen Dienstleistungen – ESA – Psycholog*innen – Ärzte und Ärztinnen/ Gynäkologinnen- Empfang sowie der Partner*innen – CIGALE / HIV Berodung , etc. 


Der Inhalt wird an die Fragen, Bedürfnisse und Forderungen der Schüler*innen angepasst und basiert auf einem „Brainstorming“ zu Beginn der Sitzung, das einen Überblick über die Kenntnisse und Fähigkeiten der Gruppe gibt.

Das Team nutzt verschiedene pädagogische Mittelwie z.B. die „Paomi“-modelle, Anschauungsmaterial zu den Verhütungsmethoden, anatomische Abbildungen des Körpers, verschiedene Bücher und gezielte Lehrvideos.

Die Einsätze in diesem Bereich sind auch deshalb so wichtig, weil sie Jugendliche und Erwachsene in ihren verschiedenen Lebenswelten erreichen.

Diese Aktivitäten finden statt:
-auf Anfrage des Betreuungspersonals
-in Horten, Jugendhäusern, Kinder-, Jugend- und Frauenheimen sowie Heimen für Menschen mit spezifischem Förderbedarf
-während einer durchschnittlichen Dauer von 2 Stunden, ohne Anwesenheit der Erzieher/innen
-mit Aktivitäten und Themen, die den Bedürfnissen der Begünstigten, den geäußerten Interessen oder den Gegebenheiten in den verschiedenen Einrichtungen angepasst sind;
-Verhütung, Pubertät, Konsens und Beziehungen, Pornografie und neue Medien, Geschlechterstereotypen, sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität usw.
-Brainstormings, Positionierungsspiele, Quiz, Austausch und Diskussion.

Die Schulungen sind auf die Zielgruppen der verschiedenen Zyklen abgestimmt:
-„Prävention von sexuellem Missbrauch – Kinder stark machen“ – Grundschule und für die Erzieher*innen der CDIs – 2 verschiedene Kurse
-„Sexuelle Bildung leicht gemacht – Was ist sexuelle Bildung und wann soll sie beginnen? – Methodenworkshop“ – Grundschule
-Pornografie – Wie gehe ich mit dem Thema um? – Sekundarstufe
-Wie begleite ich Jugendliche durch die Pubertät? – Sekundarstufe

Der Kompetenzzuwachs, den diese Schulungen mit sich bringen, ist ein Kapital, das die Nachhaltigkeit unserer Aktivitäten garantiert. Denn es sind die Lehrer*innen, die täglich bei den Schüler*innen präsent sind und die Kernbotschaften der ESA-Aktivitäten weiter vermitteln.

Gemäß dem Gesetz von 1978 über Sexualaufklärung und die Regelung des Schwangerschaftsabbruchs (IVG), das 2014 reformiert wurde, sieht Artikel 3 des ersten Kapitels mit dem Titel „Maßnahmen zur Prävention und zum Schutz“ vor, dass die Ausbildung der Lehrkräfte durch spezielle Kurse gewährleistet wird. Besondere Sitzungen zur Sexualaufklärung und -erziehung werden in die pädagogische Grundausbildung oder Praktika der angehenden Lehrkräfte integriert. Dies ist ein Weg, der noch weiter erkundet werden muss.

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